Ratgeber Klimatisierung
Informationen für die praxisorientierte Berechnung der erforderlichen Geräteleistung und zur Technik der verschiedenen Kühlsysteme im Überblick
Schnelle Berechnung des Kühlleistungsbedarfs für Wohn- und Büroräume
Wie viel Leistung ist zur Kühlung eines Raumes nötig?
Dafür gibt es eine Faustformel: Jeder Kubikmeter Rauminhalt erfordert eine Kühlleistung von 30 Watt.
Nach dieser Daumenregel lässt sich die benötigte Kühlleistung schnell und einfach ermitteln, wie nachfolgend an einem Beispielraum mit 35 m² Grundfläche und 2,5 m Raumhöhe berechnet:
35 m² x 2,5 m Raumhöhe =
87,5 m³ Rauminhalt x 30 Watt =
2.625 Watt
Dies ist jedoch nur eine überschlägige Berechnungsformel für modern isolierte Wohn- und Büroräume (Passivhaus-Standard). Darüber hinaus hängt die benötigte Kühlleistung aber auch von der „Wärmebelastung“ des Raumes ab: So spielen für die Auswahl des Klimagerätes ebenfalls Sonneneinstrahlung, Dämmung, Fenstergrößen, Anzahl von Personen und Wärmequellen eine große Rolle.
Wichtiger Hinweis: Diese wattbezogene Berechnung gilt nur für Kompressionsklimageräte und kann nicht auf Luftkühler angewendet werden, da Luftkühler die Raumluft nicht mittels Kompressionskälteanlage, sondern adiabat – nach dem Prinzip der Wasserverdampfung – herunterkühlen.
Überschlägiger Kühlleistungsbedarf unter Berücksichtigung von Art und Nutzung des Raumes:
- 30 Watt je Kubikmeter
für idealtypische Standardräume mit Passivhaus-Dämmung, normaler Fensterfläche und von wenigen Personen genutzt - 10 Watt je Kubikmeter zusätzlich
bei schlechterer Dämmung - 10 Watt je Kubikmeter zusätzlich
bei mehr als 3 Personen im Raum - 10 Watt je Kubikmeter zusätzlich
bei überdurchschnittlicher Fensterfläche - 10 Watt je Kubikmeter zusätzlich
bei südseitig liegenden Fenstern/Außenwänden - 50 Watt je Kubikmeter
für Räume in Dachgeschosswohnungen.
Insbesondere in Altbau-Dachgeschosswohnungen bleibt die Ermittlung der benötigten Kühlkapazität aufgrund fehlender Detailkenntnisse zur Wärmedämmung des Daches dennoch schwierig. Zur Sicherheit sollte dann mit 60 Watt je Kubikmeter gerechnet werden, bei schlecht gedämmten Dächern und vielen Dachfenstern auch noch mehr. - 55 Watt je Kubikmeter
für die Klimagerätenutzung in Baucontainern
Wichtiger Hinweis: Diese wattbezogene Berechnung gilt nur für Kompressionsklimageräte und kann nicht auf Luftkühler angewendet werden, da Luftkühler die Raumluft nicht mittels Kompressionskälteanlage, sondern adiabat – nach dem Prinzip der Wasserverdampfung – herunterkühlen.
Keine Regel ohne Ausnahme
Niemand hat in der Realität 1,47 Kinder. Dennoch ist dies der statistische Durchschnitt für Deutschland. Und ebenso wenig findet man in der Realität einen idealtypischen Standardraum vor, wie er der 30-Watt-Regel zur Raumgrößenberechnung der Kühlkapazität von Klimageräten zugrunde liegt. Trotzdem ist dieser Raum statistisch gesehen am häufigsten anzutreffen, weshalb er als Berechnungsgrundlage dient.
Sie kennen das Prinzip von den Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch Ihres Pkws. Zu 100 % wird man diese Werte in der Praxis nie erreichen, aber alle Hersteller folgen demselben gesetzlich geregelten Bewertungsverfahren, um die verschiedenen Fahrzeuge untereinander vergleichbar zu halten. Ähnlich verhält es sich bei Klimageräten.
Die Eignungsempfehlungen für Raumgrößen basieren auf idealtypischen Bedingungen, die zwar im statistischen Mittel, aber selten 1-zu-1 in der Realität vorherrschen.
Als einzelner Hersteller können wir die Gerätekennzeichnungen im Alleingang jedoch nicht verändern, da dann keine Vergleichbarkeit mit Wettbewerbsmodellen mehr möglich ist. Denn eines ist sicher: Ein mit 30 Quadratmetern Einsatzeignung gekennzeichnetes Gerät hat bei allen Herstellern mehr oder weniger die gleiche Kühlkapazität. Und eine eventuell vorhandene Raumgrößenempfehlung basiert in der Regel meistens auf der 30-Watt-Regel je Kubikmeter.
Wichtige Informationen zur Kühlung ganzer Wohnungen:
Raumklimageräte sind, wie der Name schon sagt, zur Klimatisierung eines Raumes konzipiert – nicht mehrerer Räume. Auch wenn es sich um einen großen Raum von beispielsweise 70 m² handelt, lässt sich die für diesen Raum berechnete Kühlleistung nicht einfach auf eine 70 m² große Wohnung mit mehreren Zimmern übertragen. Denn selbst ein Klimagerät, dessen Kapazität für diese Raumgröße ausgelegt ist, schafft die gewünschte Kühlung nur unter der Voraussetzung einer vollständigen Luftumwälzung im Raum – im Falle einer Wohnung dann in allen Räumen.
Obwohl die Klimageräte der PAC-Serie zu diesem Zweck bereits mit starken Radialventilatoren ausgestattet sind, deren Bauart einen weiten Lufttransport begünstigt, ist die gleichmäßige Umverteilung der Luft über mehrere Zimmer einer Wohnung hinweg mit nur einem einzelnen Klimagerät nicht möglich.
Unser Tipp: Sofern die Kühlkapazität des Klimagerätes auf die Gesamtfläche zweier benachbarter Räume ausgelegt ist, kann durch entsprechende Luftstromausrichtung des Klimagerätes und Zuhilfenahme eines geeigneten Ventilators gezielt Kaltluft auch in den benachbarten Raum verteilt werden.
Gute Einsatzplanung ist die halbe Kälte
„Nur mal schnell kurz einschalten und ein bisschen kühlen“ – das ist wohl der häufigste Anfängerfehler von Klimagerätebesitzern und vielfach auch Ursache für Verärgerung hinsichtlich der vermeintlich ungenügenden Geräteleistung.
Um das Schlafzimmer nachts kühl zu haben, wird das Klimagerät zum Beispiel gegen Abend nur wenige Stunden betrieben und dann ausgeschaltet. Spürbare Momentaufnahme: Angenehm kühl – alles perfekt.
Dies wird aber nicht lange so bleiben, denn das Klimagerät kühlt nur die gegenwärtige Raumluft herunter. 95 % der über den Tag gesammelten Wärmeenergie liegen aber nicht in der Luft, sondern sind in Wänden, Böden, Decken und Möbeln gespeichert. Und diese Wärme geben sie während der Nacht permanent wieder an dle Raumluft ab, die sich aufgrund des abgeschalteten Klimagerätes erneut wieder aufwärmt!
Wenn möglich lassen Sie das Klimagerät in solchen Fällen also besser tagsüber durchlaufen, damit sich in Wänden, Böden, Decken und Möbeln über Tag weniger Wärmedepots bilden können, da die Speicherwärme auf diese Weise permanent an die Raumluft übertragen und dann per Klimagerät gekühlt wird. Dank dieser Methode bleiben die Räume auch bei Abendabschaltung bis in die Nacht angenehm kühl.
Einen „Kältespeicher“ in Wänden kann man allerdings selbst bei permanenter Klimatisierung nicht erreichen, da sich die Wände von außen immer wieder mit Wärme „aufladen“.
Praxisorientiert planen und Reserven einberechnen
Wenn Sie einen deutlich spürbaren Kühleffekt erzielen möchten, dann gehen Sie bei der Kapazitätsplanung zur Sicherheit davon aus, dass Ihr Raum nicht in allen Bereichen dem statistischen Standard entspricht und rechnen deshalb Kapazitätsreserven ein. Nicht zuletzt auch, weil die Zahl der Raumnutzer schwanken und es zwischendurch Wetterphasen mit besonders großer Hitze geben kann.
Hier liegt es nicht zuletzt an den jeweils individuellen Ansprüchen, ein angenehmes Raumklima auch unter veränderlichen Gegebenheiten herbeiführen und aufrecht halten zu können.
Wie die nachfolgende Grafik zeigt, können verschiedenste Faktoren die Raumgrößenempfehlung beeinflussen, sodass nicht mehr mit 30 Watt je Kubikmeter gerechnet werden muss, sondern mit bis zu 60 Watt oder auch mehr.
Dies bedeutet, dass ein beispielsweise für 40 m² Raumgröße empfohlenes Klimagerät unter den veränderten Bedingungen nur noch Räume bis 20 m² effektiv kühlen kann.
Praxistipp:
Selbst wenn es mit dem eingesetzten Gerät möglich wäre, sollte die Raumtemperatur nicht zu stark heruntergekühlt werden. Hierdurch würde nicht nur der Energieverbrauch unnötig erhöht, auch Erkältungserkrankungen im Sommer werden teilweise auf einen „Kälteschock“ beim Betreten eines gekühlten Raumes zurückgeführt.
Wir empfehlen daher, die Raumtemperatur um 3 °C, jedoch nicht kälter als 5 °C unter der Außentemperatur einzustellen.
Hätten Sie’s gewusst?
100 % Leistungsfähigkeit erreicht der Mensch bei einer Umgebungstemperatur von 20 °C. Bei 28 °C sinkt seine Leistungsfähigkeit dagegen auf 70 % und bei 33 °C sogar auf 50 %.
In Deutschland ist daher zum Beispiel durch die „Arbeitsstätten-Richtlinie Raumtemperatur“ (ASR A3.5) festgelegt, dass die Temperatur an Büroarbeitsplätzen 26 °C nicht übersteigen darf.
Praxiswissen Kühlverfahren: Funktionsweise und Technikunterschiede im Überblick
Monoblock- oder Split-Gerät, Einschlauch- oder Zweischlauch-Technik, Verdunstungskühler oder Kältemaschine? Wer nach dem idealen Gerät für erfrischende Raumkühlung bei hohen Temperaturen sucht, kann angesichts der vielfältigen Optionen und unterschiedlichsten Verfahren leicht den Überblick verlieren.
Zunächst: Das eine und ausschließlich optimale Verfahren gibt es nicht. So verschieden sich die Ausgangsparameter aus Raumgröße, Kühlmethode, Komfortanspruch, Installationsaufwand und selbstverständlich auch Budget darstellen, so unterschiedlich kann sich individuell auch die perfekte Lösung gestalten.
Genau aus diesem Grund hat Trotec für Sie zahlreiche Qualitätsgeräte mit unterschiedlichen Kühlverfahren im Programm. So finden Sie immer das passgenaue Gerät für Ihren persönlichen Bedarf und profitieren dabei stets vom besten Preis-Leistungs-Verhältnis eines führenden Markenanbieters!
Mobile Klimaanlagen – komfortable Kältemaschinen
Zum besseren Verständnis vorab ein wenig Kältetechnik:
Im Gegensatz zu Luftkühlern – auch Aircooler genannt – kühlen alle Klimageräte unserer PAC-Serie die Raumluft per leistungsstarker Kompressionskälteanlage. Dabei wird ein Kältemittel durch zwei Wärmeübertrager geleitet – Verflüssiger und Verdampfer. Mittels Kompressor und Expansionsventil setzt man das Kältemittel in diesem geschlossenen Kreislauf wechselnden Drücken aus, wodurch sich das Gas bei Verdichtung aufheizt und bei Entspannung abkühlt. Die Hitze wird am Verflüssiger nach außen abgeleitet und die Kälte am Verdampfer in den Raum geblasen.
Luftentfeuchtung inklusive
Weil die Luft am Verdampfer bis unter ihren Taupunkt abkühlt, kondensiert zugleich auch Feuchtigkeit aus der Luft – diese wird also nicht nur gekühlt, sondern gleichzeitig auch entfeuchtet, was im Allgemeinen das Wohlbefinden positiv fördert und ein angenehmeres Raumklima schafft, da schwüle Feuchtluft als eher drückend unangenehm empfunden wird.
Je nach Bauart sind diese Kältemaschinen bei Trotec als Split- oder Monoblock-Klimageräte erhältlich, letztere mit Einschlauch- oder Zweischlauch-Technik.
Ohne Schlauch keine Kälte!
Lassen Sie sich nicht von Klimageräte-Abbildungen verunsichern, die einen komplett schlauchlosen Einsatz suggerieren – mindestens ein Schlauch ist unabdingbar, auch wenn man ihn nicht immer sieht! Warum? Ganz einfach:
Klimageräte sind Kompressionskälteanlagen. Und diese generieren gleichermaßen Kälte wie Wärme – unabänderliche Physik. Die erzeugte Kälte ist im Raum gewünscht, die Wärme dagegen nicht. Deshalb muss sie weg, nach draußen.
Bei Split-Geräten ist sie automatisch draußen, denn hier wird die Wärme direkt im außen aufgestellten Verflüssiger abgeleitet. Dennoch benötigen auch diese Geräte eine Verbindungsleitung für das zirkulierende Kältemittel, welches den Wärmeabtransport gewährleistet.
Bei Monoblock-Bauweise (s. Abb. oben) entsteht die Wärme zentral im Gerät und muss deshalb nach draußen geleitet werden, ohne sich wieder mit der Innenraumluft erwärmend zu mischen.
Hierzu dient zwingend mindestens ein Abluftschlauch, der deshalb fester Lieferbestandteil jedes auf dem Markt erhältlichen Monoblock-Klimagerätes ist, auch wenn nicht in jeder Einsatzabbildung direkt ersichtlich.
Merkhilfe: Klimageräte ohne Abluftschlauch sind niemals „echte (Kompressions-)Klimageräte“, sondern stattdessen immer Luftkühler, die adiabat per Wasserverdunstung kühlen!
Monoblock-Klimageräte mit Einschlauch-Technik
Diese Bauart trifft auf die meisten PAC-Klimageräte von Trotec zu. Sämtliche Technik ist hier platzsparend im selben Gehäuse verbaut und die prozessbedingte Heißluft wird über einen zentralen Abluftschlauch via Fenster- oder Türspalt nach außen geleitet – daher Einschlauch-Technik. Durch die permanente Abfuhr dieser Warmluft entsteht ein leichter Unterdruck, der sich aufgrund nachziehender Warmluft von außen und angrenzenden Räumen ausgleicht. Der positive Effekt ist, dass dem Raum auf diese Weise kontinuierlich Frischluft (Sauerstoff) zugeführt wird. Jedoch gehen so ca. 20 bis 30 % der Energie aufgrund der eingezogenen, warmen Außenluft verloren. Jedoch ist dieser energetische Nachteil in den meisten Fällen nur auf den ersten Blick negativ. Denn halten sich Personen im Raum auf, wird auch Sauerstoff benötigt, der durch Splitgeräte im Umluftbetrieb nicht in den Raum gelangt. Monoblock-Geräte mit Einschlauch-Technik punkten vor allem durch die vorteilhafte Kombination aus leistungsstarker Kühlung, permanenter Frischluftzufuhr und einfachstem Handling. Der flexible Betrieb in verschiedenen Räumen gestaltet sich hier besonders mühelos. Monoblock-Klimageräte sind auch die preiswerteste Alternative wenn es um Raumkühlung geht.
Monoblock-Klimageräte mit Zweischlauch-Technik
Wie bei Einschlauch-Geräten wird hier mittels Abluftschlauch die prozessbedingte Heißluft nach außen geleitet, jedoch dem Gerät über einen zusätzlichen zweiten Schlauch wieder gleich viel Frischluft zugeführt.
Auf diese Weise ist gegenüber Einschlauch-Geräten ein druckneutraler Umluftbetrieb ohne nachziehende Warmluft von außen möglich, was die Geräte zwar effizienter macht, aber dafür einen etwas höheren Installationsaufwand erfordert.
Denn statt nur einem müssen bei diesem Verfahren zwei Schläuche installiert werden.
Diese Geräte sind energetisch effizienter als Monoblock-Geräte mit Einschlauch-Technik, nachteilig ist jedoch auch hier, wie bei den Split-Geräten, dass dem Raum keinerlei Frischluft (Sauerstoff) zugeführt wird.
Mobile Split-Klimageräte
Bei Split-Geräten wie dem PAC 4600 sind Verflüssiger (Außeneinheit) und Verdampfer (Inneneinheit) konstruktiv getrennt.
Die auf Balkon, Terrasse, Fensterbank oder anderswo im Freien aufgestellte Außeneinheit ist durch eine Verbindungsleitung am Raumklimagerät angeschlossen. Weil hier die beim Kühlprozess anfallende Abwärme durch die Verbindungsleitung (heißes Kältemittel) über das Außenteil abgeführt wird, wird bei Split-Geräten im Gegensatz zu Monoblock-Klimageräten kein Abluftschlauch zur Warmluft-Abführung benötigt.
Split-Klimageräte haben im Vergleich zu Monoblock-Klimageräten eine deutlich bessere Energieeffizienz, da die Abwärme draußen in der Außeneinheit entsteht und nicht im Innenteil. Somit muss die Wärme, die der Raumluft entzogen wird, auch nicht wie bei Monoblock-Klimageräten durch einen Abluftschlauch nach draußen geführt werden. Das wiederum hat zur Folge, dass kein Unterdruck entsteht und somit auch keine warme Außenluft nach innen in den zu kühlenden Raum nachgezogen wird. Der besseren Energieeffizienz steht jedoch auch eine schlechtere Sauerstoffbilanz gegenüber. Split-Klimageräte sind am besten vergleichbar mit dem Umluftbetrieb einer Klimaanlage im Auto. Immer die gleiche Luft wird durch das Aggregat geleitet, somit wird die Luft, die eingezogen wird immer kühler, weniger Energie zur Kühlung ist nötig.
Wird jedoch im Auto permanent nur im Umluftbetrieb gekühlt, ist irgendwann der Sauerstoff im Raum verbraucht. So verhält es sich auch bei Split-Geräten. Die gleiche Luft wird immer wieder herunter gekühlt und irgendwann ist der Sauerstoff im Raum durch die anwesenden Personen verbraucht. Dann muss man Lüften, um frischen Sauerstoff in den Raum zu leiten. Das verschlechtert wieder den energetischen Vorteil gegenüber den Monoblock-Geräten. Der Vorteil relativiert sich je nach Sauerstoffbedarf im Raum.
Adiabate Kühlung mit mobilen Aircoolern
Aircooler wie die PAE-Serie von Trotec sind Luftkühler und verfügen gegenüber PAC-Klimageräten über keine kompressorbetriebene Kälteanlage, sondern kühlen die Raumluft mittels natürlichem Prinzip der Wasserverdunstung, auch adiabate Kühlung genannt. Jeder kennt diesen Kühleffekt zum Beispiel durch Schweißverdunstung oder kühlere Luft in der Nähe von Wasserfällen, Flüssen und Seen.
Das physikalische Prinzip in Kurzform: Um zu verdunsten, benötigt Wasser Energie, welche der Umgebungsluft in Form von Wärme entzogen wird, wodurch die Luft kühler wird. Hier ist es wichtig zu wissen, dass sich die in unserer Raumluft gespeicherte Energie in fühlbare, sogenannte sensible Wärme, und latente, also verborgene Wärme unterteilen lässt.
Der Clou: Nur die sensible Wärme ist temperaturrelevant und daher per Thermometer messbar. Weil bei der Verdunstung genau diese sensible Wärme verbraucht und dann im Wasserdampf der Luft fortan als latente Energie gespeichert wird, ist die adiabate Kühlung mit Luftkühlern eine natürliche und obendrein kostengünstige Kühlmethode ohne externen Energiebedarf für den Kühlprozess einer Kompressionsklimaanlage – allerdings in der Praxis eher für Temperaturdifferenzen von 1 °C bis max. 4 °C geeignet. Das Wirkungsspektrum bei adiabaten Kühlgeräten ist allerdings begrenzt und lässt sich nicht so flexibel erhöhen wie beim Einsatz leistungsstarker Kompressionskälteanlagen.
Adiabate Luftkühler arbeiten praktisch alle per Direktkühlung – sie führen also der Zuluft direkt Feuchtigkeit durch Wasserverdunstung zu. Deshalb wird keine zusätzliche Prozessluftabfuhr wie bei Monoblock-Klimageräten benötigt, was die Geräte einerseits extrem einfach handhabbar macht, da sie lediglich aufgestellt und eingeschaltet werden müssen, andererseits aber die Raumluftfeuchte erhöht.
Luftkühler sind nur effektiv in Umgebungen mit geringer Luftfeuchte (unterhalb 40 % r.F.) und können einen Temperaturabfall immer nur bis zur Luftsättigungsgrenze herbeiführen, also zum Beispiel von 25 °C/50 % r.F. auf einen theoretischen Wert von maximal 18 °C/98 % r.F. Diese Temperaturdifferenz ist jedoch eher theoretischer Natur und nicht praxisrelevant, denn bei einer relativen Raumluftfeuchte von 98 % ist das gefühlte Raumklima unangenehm drückend und extrem schwül (siehe Behaglichkeitsdiagramm).
In der Regel lassen sich mit mobilen Luftkühlern der PAE-Serie – je nach Luftfeuchtigkeit und Ausgangstemperatur – Temperaturdifferenzen von 1 bis 3 °C erreichen, ohne dass die Raumluftfeuchte unangenehm hoch wird. In größeren Räumen mit guten Lüftungsmöglichkeiten wie Partyzelte, Geschäftsräume, Büros lassen sich – bei relativ geringer Außenluftfeuchte unter 40 % r.F. – Temperaturunterschiede bis zu 4 °C erreichen.
Bei Luftkühlern ist der Wirkungsgrad von verschiedenen Faktoren abhängig, etwa der Gebläseleistung und der Fläche des Verdunstungsfilters. Wie an den theoretischen Beispielwerten erkennbar, steigt beim Einsatz von Direktkühlern verfahrensbedingt zugleich auch die Luftfeuchtigkeit im Raum spürbar an, was nicht immer gewünscht ist. Mit steigender Raumluftfeuchtigkeit verringert sich gleichsam auch die Kühlleistung der Geräte.
Dementsprechend ist die Kühleffizienz von Aircoolern auch immer direkt von der allgemeinen Wetterlage abhängig: Ist die Luft heiß und trocken, dann erreichen Aircooler ihren höchsten Wirkungsgrad. Bei sehr schwülwarmem Wetter hingegen lässt sich praktisch keine Kühlleistung mehr erzielen. Schlimmer noch: Durch die zusätzliche Befeuchtung der ohnehin stark feuchtehaltigen Luft wird das Raumklima in diesem Fall als noch unangenehmer empfunden.Daher ist es in diesen Fällen ratsam, den Luftkühler nur im Ventilationsmodus zu betreiben.
Dies ist verfahrensbedingt und betrifft daher alle Aircooler auf dem Markt, auch wenn Wettbewerbsangebote etwas anderes suggerieren sollten.
Klimageräte oder Luftkühler – Entscheidungshilfe
Mit 10 bis 18 °C Differenz zwischen der am Gerät ein- und austretenden Luft produzieren Klimageräte der PAC- und PT-Serie viel größere Temperaturunterschiede als Luftkühler, die in der Regel nur eine Differenz von 2 bis 5 °C erreichen.
Weil dem Raum zugleich auch permanent wieder Wärme zugeführt wird, beispielsweise durch Wände oder Türschlitze, lässt sich die Raumluft daher mit kompressorbetriebenen Klimageräten unterm Strich um ca. 4 bis 15 °C herunterkühlen – immer in Abhängigkeit vom eingesetzten Modell und den raumklimatischen Verhältnissen (Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit).
Allerdings ist es bis auf wenige Spezial-Kältemaschinen mit handelsüblichen Klimageräten nicht möglich, eine tiefere Raumtemperatur als 16 °C zu erreichen, weil die Geräte ab diesem Wert in der Regel abschalten. Konkret: Auch wenn das Klimagerät technisch in der Lage ist, Räume um 15 °C herunterzukühlen, würde es einen 24 °C warmen Raum maximal auf 16 °C herunterkühlen!
Letztlich sind die erzielbaren Temperaturdifferenzen im Raum, welche das Klimagerät bzw. der Aircooler erreichen, immer abhängig von der Raumgröße und der Kühlkapazität des Gerätes. Daher hierzu bitte stets in den technischen Daten der Geräte die maximal empfohlenen Raumgrößen sowie alle oben genannten Einflussfaktoren beachten!
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es stark vom Anwendungszweck, Nutzungsverhalten, persönlichem Anspruch und nicht zuletzt der individuellen Investitionsbereitschaft abhängt, ob nun eine Klimaanlage oder ein Aircooler die richtige Wahl ist.
Aircooler sind preiswert in der Anschaffung und im Stromverbrauch, schnell und einfach zu installieren und benötigen keine Warmluftabfuhr nach außen in Form einer Kältemittelleitung oder Heißluft-Abluftschlauch. Andererseits ist die Kühlkapazität stark von der Luftfeuchtigkeit abhängig und auf wenige Grad Celsius beschränkt.
Zudem hängt die Kühlfähigkeit bei Aircoolern von der Wetterlage ab. Ihre maximale Effizienz erreichen Aircooler bei heißem, trockenem Klima. Bei schwülwarmem Klima dagegen sinkt die Kühlleistung praktisch auf Null.
Klimageräte der PAC- und PT-Serie sind dagegen echte Kältemaschinen, deren Kühlleistung zwar auch von der Lufttemperatur und -feuchte abhängt, jedoch weit weniger stark als bei Luftkühlern.
Im Gegensatz zu Luftkühlern entfeuchten Klimageräte die Raumluft, was sich insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit positiv bemerkbar macht. Allerdings haben echte Klimageräte wie die PAC- und PT-Serie einen Kompressor sowie eine komplette Kälteanlage verbaut und liegen deshalb in der Anschaffung und im Stromverbrauch deutlich höher als Aircooler.
Die entstandene Abwärme wird nicht wie bei Aircoolern in der feuchteren Austrittsluft gebunden sondern nach außen abtransportiert. Somit benötigt jede kompressorbetriebene Klimaanlage entweder einen Heißluft-Abluftschlauch (Monoblock-Klimageräte) oder eine Kältemittel-Verbindungsleitung zum Außenkühler (Split-Geräte). Deshalb sind Klimageräte immer aufwendiger zu installieren als Aircooler.
Übersicht: Verfahrensunterschiede im Schnellvergleich |
Aircooler |
Klimageräte (kompressorbetrieben) |
Einsetzbar ohne Abluftschlauch oder Kältemittel-Verbindungleitung | ja | nein |
---|---|---|
Temperaturdifferenz* (∆T) zwischen Ansaugluft und ausgeblasener Kühlluft am Gerät | 1 bis 3 °C | 10 bis 18 °C |
Raumtemperatur herunterkühlbar um ca. | max. 2 °C | max. 15 °C |
Lufttemperatur, auf die Räume maximal heruntergekühlt werden können | – | 18 °C |
Anschaffungskosten im direkten Vergleich | niedriger | höher |
Energieverbrauch im direkten Vergleich | niedriger | höher |
Effektive Kühlleistung auch bei hoher Raumluftfeuchte | nein | ja |
Einfluss der Klimabedingungen auf die Kühlleistung | hoch | gering |
Verfahrensbedingte Luftfeuchtigkeitsbeeinflussung | Luftbefeuchtung | Luftentfeuchtung |
Spürbarer Kühleffekt auch bei schwülwarmen Klimabedingungen** | nein | ja |
Spürbarer Kühleffekt auch bei heißtrockenen Klimabedingungen** | ja | ja |
* abhängig von rel. Luftfeuchtigkeit; ** abhängig vom Lufttemperatur und rel. Feuchtigkeit sowie der richtigen Gerätedimensionierung
Alle Komfort-Klimageräte im direkten Vergleich:
Damit Sie genau das für Sie passende Klimagerät finden, haben Sie hier die Möglichkeit, alle Klimageräte der PAC-Serie von Trotec übersichtlich miteinander zu vergleichen.
Modelle, die Sie nicht in den Vergleich mit einbeziehen möchten, lassen sich einfach wegklicken.
Serienausstattung
optional erhältlich
nicht verfügbar
Alle Aircooler im direkten Vergleich:
Damit Sie genau den für Sie passenden Aircooler finden, haben Sie hier die Möglichkeit, alle Luftkühler der PAE-Serie von Trotec übersichtlich miteinander zu vergleichen.
Modelle, die Sie nicht in den Vergleich mit einbeziehen möchten, lassen sich einfach wegklicken.
Serienausstattung
optional erhältlich
nicht verfügbar